Unterschied Wald und Urwald
Was ist ein "Urwald"?
Der Begriff „Urwald“, auch Primärwald bezeichnet, definiert einen Wald mit heimischen Baumarten ohne menschliche Eingriffe- Auch Störungen der ökologischen Vorgänge kommen hier nicht vor.
In Deutschland gibt es diese Art von Wald nicht mehr. Es haben sich jedoch Gebiete erhalten, in denen der Wald schon lange nicht mehr genutzt wird und sich selbst überlassen wird, wie im Buchenwald Grumsin.
Der Begriff „Wald“ bezieht sich heutzutage eher auf bewirtschafte Waldflächen, die deshalb als Wirtschaftswälder bezeichnet werden. Ein Wirtschaftswald ist eine Waldfläche, die regelmäßig bewirtschaftet und wo regelmäßig Holz zur Nutzung entnommen wird.
Der Buchenwald Grumsin auf dem Weg zu einem "Urwald"
Der Buchenwald Grumsin hat das Potential, sich zu einem natürlichen Wald zu entwickeln. Er wird seit 1990 nicht mehr genutzt. Dadurch zeigt er einen hohen Totholzanteil sowie viele alte Bäume mit einer Vielzahl von „Mikrohabitaten“ (Strukturen an Bäumen, die vielen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten Lebensraum bieten). So zeigt er zunehmend Merkmale eines natürlichen Waldes und entwickelt sich somit zu einem „Urwald aus zweiter Hand“.
Bereits jetzt sind Entwicklungsprozesse zu beobachten, welche in einem Wirtschaftswald kaum vorkommen, z. B. Absterben und Abbrechen von Baumkronen, Zersetzung von Baumstämmen durch Pilze, Anhäufung von Baumhöhlen, Schrägstellung von Bäumen. Während der Buchenwald Grumsin sich zu einem ursprünglichen Wald wieder hin entwickelt, gibt es in den Karpaten echte Urwälder ohne menschliche Eingriffe. Diese zählen zu den ersten Buchenwäldern die 2007 zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt wurden. Sie sind der Grundstein der seriellen Welterbestätte in Europa.
Mehr Infos über die Buchenwälder in der Ukraine finden Sie auf weltnaturerbe-buchenwaelder.de